Olivenernte 2014

Es ist wieder soweit; mit der Olivenernte endet die Erntesaison in Apulien. Für viele Gebiete in ganz Italien war es ein katastrophales Jahr, es gab heftige Regenfälle, Überschwemmungen, Erdrutsche und leider auch viele Opfer zu beklagen.

Und obwohl wir in unserer Region noch Glück hatten, hatte das Wetter auch bis hierher seine schlimmen Seiten gezeigt. Das hatte nicht nur Auswirkungen auf eine sehr schlechte Ernte der Kirschen oder Trauben, auch für die Olivenernte mussten hohe Einbußen hingenommen werden.
Durch den vielen Regen hörten die Oliven irgendwann einfach auf, weiterzureifen. Hinzu kam noch ein Schädling, eine Fliege, die sich an die Oliven ranmachte. Da wir bei unseren Olivenbäumen keinerlei Mittel einsetzen, hatten die Fliegen freie Fahrt bzw. freien Flug.
Und als wir uns vor ein paar Tagen bei herrlichem, sonnigen Herbstwetter an die Ernte machten, waren wir viel schneller fertig als sonst, alle Früchte von den Bäumen zu harken.
So transportierten wir unsere Oliven dann zum Frantoio, zur Olivenmühle, und erlebten dort die hitzigen Diskussionen der Olivenbauern, die alle (auch die, die mit Pestiziden arbeiten) hohe Einbußen hinnehmen mussten. Der Preis für das Öl ist dieses Jahr auf das Doppelte in die Höhe geschnellt, denn es ist knapp.
So war auch für uns von unseren 360 Kilo geernteten Oliven die Ausbeute an gewonnenem Olivenöl viel geringer als sonst. Noch im letzten Jahr konnten wir auf 100 Kilo Oliven 17 % Öl gewinnen, in diesem Jahr waren es nur 10 %.
Doch dafür ist das diesjährige Öl sehr fein und klar, denn es wurde fast nur aus dem Kern gewonnen. Es gibt Ölmühlen, die das Öl ausschließlich aus den Kernen pressen, das ist dann eine besondere Spezialität. Trotzdem hat uns die Ernte wieder großen Spaß gemacht und wie ihr sehen könnt, hatten wir tierisch fleißige Helfer :)


Olivenernte 2013

Mitte November; die Sonne scheint; auf den Gräsern glitzern noch die Wassertropfen vom Nebel der letzten Nacht; in der Ferne bellt ein Hund; und das Rattern eines Traktors hallt zu uns herüber. Die Leiter steht fest am knorrigen Geäst des Olivenbaums. Suchend huscht der Blick durch Blätter und Zweige; und geschwind folgt die Hand mit der Olivenharke, um die begehrten Früchte abzustreifen, die dann klackernd auf die ausgelegten Netze fallen. Der Kopf ist frei von Gedanken; nur konzentriert auf die Arbeit, die schon so lange existiert, wie es Olivenbäume gibt. 

Aber es gibt auch andere Tage, die Ausläufer vom Unwetter auf Sardinien sind bis hierher zu spüren; es regnet und der Wind peitscht uns die Tropfen und Zweige ins Gesicht. Schwer klebt die lehmige rote Erde an unseren Schuhen. Aber wir müssen weiter ernten, denn die Nässe lässt die Früchte faulen und sauer werden. Nun ist Eile geboten. 

Wir zwei haben es geschafft: 610 Kilo in drei Tagen!

Wir sind erschöpft und dennoch von Stolz und Zufriedenheit erfüllt;

so einfach ist das.

 

Und hier eine Schönwetter-Fotodokumentation von unserer Olivenernte 2013:


Olivenernte im Dezember 2011

Wenn im Spätherbst die Oliven beginnen zu reifen, werden die Netze unter die Bäume verteilt, damit keines der kostbaren Früchte verloren geht. 

Unsere Oliven wurden traditionell per Hand gepflückt oder von den Ästen gekämmt.

Anschließend haben wir unsere Ausbeute direkt zur Ölmühle gebracht, wo die Oliven fachmännisch beäugt wurden.

Nun gehts los! Unsere Oliven kommen in den Trichter und werden zum Säubern übers Band befördert.

Die großen Mahlsteine holen das Beste aus den Früchten. Und was zwischendurch

gar nicht so appetitlich ausschaut...

...wird am Ende feinstes "Olio extra vergine d'Oliva"! Und für den Transport nach Deutschland praktisch in Kanister abgefüllt.